Stada steigert Gewinn trotz Kosten für Übernahme

Bad Vilbel (dpa) - Gute Geschäfte mit rezeptfreien Markenprodukten
und Nachahmermedikamenten haben den Arzneimittelhersteller Stada im
dritten Quartal angetrieben. Trotz Beratungskosten wegen der jüngsten
Übernahme durch die Finanzinvestoren Bain und Cinven stieg auch der
Gewinn, wie der MDax-Konzern am Donnerstag in Bad Vilbel mitteilte.

Von Juli bis Ende September konnte der Grippostad-Hersteller seinen
Umsatz um 9 Prozent auf knapp 555 Millionen Euro erhöhen. Das
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg um 12 Prozent
auf 99,4 Millionen Euro. Unterm Strich stand ein Gewinn von 18,9
Millionen Euro nach 18,3 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Bain und Cinven hatten Stada im August nach langer Übernahmeschlacht
im zweiten Anlauf gekauft. Mit einem Preis von 5,3 Milliarden Euro
war es eine der teuersten Übernahmen einer deutschen Firma durch
Finanzinvestoren. Bain und Cinven wollen mit Stada global expandieren
und dabei auch Zukäufe nutzen. Zuletzt hatte der frühere
Ratiopharm-Chef Claudio Albrecht das Ruder übernommen.

Die Finanzinvestoren wollen einen Gewinnabführungs- und
Beherrschungsvertrag abschließen, um bei Stada durchzuregieren.
Darüber müssen die Aktionäre noch auf einer außerordentlichen
Hauptversammlung abstimmen. Diese soll im ersten Quartal 2018
stattfinden, wie ein Stada-Sprecher auf Anfrage sagte.

Das Unternehmen bestätigte seine Ziele für 2017, kündigte aber ein
gemessen am dritten Quartal schwächeres letztes Jahresviertel an.
Grund seien Marketingkosten und Währungseffekte, etwa wegen des
schwachen britischen Pfunds und russischen Rubels.