IOC-Ehrenmitglied Tröger zu Olympia 2018: «Keine Angst vor Nordkorea»

Berlin (dpa) - Das deutsche IOC-Ehrenmitglied Walther Tröger hat
keine Bedenken um die Sicherheit bei den Olympischen Winterspielen
2018 im südkoreanischen Pyeongchang. Den politischen Konflikt mit
Nordkorea wertet der 88-Jährige mit Gelassenheit. «Ich habe keine
Angst vor Nordkorea. Diese Bedrohung nehme ich nicht ernst. Es wird
auf der ganzen Welt keiner so dumm sein und etwas unternehmen, was
unabsehbare Folgen hat. Ich freue mich auf die Spiele», sagte Tröger
am Mittwoch in Berlin am Rande der Vorstellung eines Dokumentarfilms
über Gretel Bergmann. Die jüdische Hochspringerin war 1936 von den
Nazis von Olympia in Berlin ausgeschlossen worden.

Tröger, Ehrenmitglied des Internationalen Olympischen Komitees,
erwartet «hervorragend» organisierte Winterspiele vom 9. bis 25.
Februar. «In Seoul habe ich ja 1988 auch schon Olympische Spiele,
wenn auch im Sommer, in Südkorea mitgemacht. Und die waren toll»,
sagte der frühere Präsident des Nationalen Olympischen Komitees für
Deutschland.

Von einem Ausschluss Russlands von den Olympischen Spielen hält der
einstige Sport-Funktionär wenig. «Das IOC kann nicht mit dem eisernen
Besen kehren und sagen, drei oder fünf oder zehn Länder schließen wir

aus. Dazu ist die Doping-Problematik heutzutage zu vermischt. Es wird
immer schwerer, Leute gerichtsfest zu beurteilen», sagte Tröger.
Führende nationale Anti-Doping-Agenturen fordern vom IOC, Russland
von den Spielen in Pyeongchang auszuschließen.