Luxemburg will zwei Jahre Cannabis-Medikamente testen

Luxemburg (dpa) - Luxemburg will für zunächst zwei Jahre den Einsatz
von Medikamenten mit Cannabis-Wirkstoffen testen. Bis zum Jahresende
wolle sie entsprechende Gesetzesänderungen vorschlagen, sagte
Gesundheitsministerin Lydia Mutsch am Dienstag. Die neuen Gesetze
sollen besonders die Behandlung von Patienten mit chronischen und
schmerzhaften Erkrankungen ermöglichen, bei denen herkömmliche Mittel
nicht helfen. Die Verordnung von Medikamenten vor allem mit
Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), wichtigen
Wirkstoffen des Rauschmittels Cannabis, soll demnach unter strenger
ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Die Regierung des Großherzogtums hatte Ende Oktober grundsätzlich
beschlossen, die Nutzung von Cannabis zu medizinischen Zwecken zu
erlauben. Ziel der Testphase im Großherzogtum ist laut Mutsch, mehr
über die Einsatzmöglichkeiten und Wirkungen von «medizinischem
Cannabis» zu erfahren. Die geplante Gesetzgebung solle dafür sorgen,
dass Cannabis in standardisierter Qualität therapeutisch genutzt
werden könne. Zugleich müsse die Verfügbarkeit kontrolliert werden.

In Deutschland hatte der Bundestag im Januar beschlossen, Ärzten das
Verschreiben von Cannabis-Arzneimitteln zu erlauben. Der Eigenanbau
bleibt verboten.