Bayerns Gesundheitsministerin Huml warnt vor Cannabis-Freigabe

Berlin (dpa) - Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hat
mit Blick auf die Jamaika-Sondierungen eindringlich davor gewarnt,
den Konsum von Cannabis zu verharmlosen. Huml sagte der Deutschen
Presse-Agentur: «Wer eine Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken
fordert, ignoriert das Gesundheitsrisiko bei einem Konsum dieser
Droge. Das ist verantwortungslos. Insbesondere bei jungen Menschen
darf nicht der Eindruck entstehen, dass der Konsum von Cannabis
völlig harmlos ist.» Das Gegenteil sei nämlich der Fall.

Die Ministerin wies auf die Gesundheitsgefahren des Kiffens hin.
«Möglich sind sowohl psychische als auch körperliche
Folgeerkrankungen. Insbesondere ein früher Einstieg in den
Cannabis-Konsum kann dauerhafte Folgeschäden nach sich ziehen.»
Bayern werde deshalb auch künftig an seiner klaren Linie gegen die
Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken festhalten. Zu begrüßen
sei allerdings, dass es Cannabis auf Rezept für Schwerkranke zu
medizinischen Zwecken gebe.

Bei den Sondierungen zu einer Jamaika-Koalition von CDU, CSU, FDP und
Grüne hatte sich in der vergangenen Woche gezeigt, eine Freigabe von
Cannabis, wie dies Grüne und FDP befürworten, bei CDU und CSU auf
Widerstand stößt. Dies müsse noch weiter diskutiert werden, sagte
Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner.