Infektionen mit dem Hantavirus gehen zurück

Stuttgart (dpa/lsw) - Die Zahl der Infektionen mit dem Hantavirus ist
in den vergangenen Wochen in Baden-Württemberg zurückgegangen. Nach
Angaben des Landesgesundheitsamts gab es seit Oktober vier bis sieben
Fälle pro Woche. Zum Vergleich: Mitte Mai wurden bis zu 61 Fälle in
der Woche gemeldet. Seit Jahresbeginn waren die Neuerkrankungen mit
dem Virus, der durch Kontakt mit Mäusekot übertragen wird, stark
gestiegen. Demnach haben sich 2017 bisher 914 Menschen (Stand: 1.
November) infiziert. Im Jahr 2016 waren es im gleichen Zeitraum nur
63.

Das Hantavirus wird von infizierten Tieren wie Rötel-, Brandmäusen
und Wanderratten übertragen. Es verursacht bei Menschen eine
grippeähnliche Krankheit. Auch Blutdruckabfall,
Nierenfunktionsstörungen und sogar Nierenversagen können die Folge
sein. Die höchste Infektionsgefahr besteht laut Gesundheitsamt in den
Monaten Mai bis September.

Grund für die vielen Fälle ist den Angaben zufolge ein starkes
Vorkommen von Bucheckern im vergangenen Jahr. Durch das gute
Nahrungsangebot hatte sich die Rötelmaus stark vermehrt. Damit ist
auch das Infektionsrisiko in diesem Jahr gestiegen. Menschen können
etwa bei Holzarbeiten und anderen Tätigkeiten im Garten, bei denen es
zur Staubentwicklung kommt, mit dem Virus in Berührung kommen.