Bayerns Gesundheitsministerin: Krankenkassen-Finanzierung korrigieren

Berlin (dpa) - Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU)
beharrt auf Korrekturen am Finanzierungssystem der gesetzlichen
Krankenkassen. Huml sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Wir brauchen
endlich mehr Verteilungsgerechtigkeit. Deshalb werde ich mich auch
nach der Bundestagswahl vehement dafür einsetzen, dass das Geld der
bayerischen Beitragszahler stärker dem bayerischen Gesundheitssystem
zugutekommt.»

Die Gelder aus dem Gesundheitsfonds werden an die einzelnen
gesetzlichen Kassenkassen unter anderem nach der Schwere der
Erkrankungen ihrer Versicherten verteilt. Dieser sogenannte
Risikostrukturausgleich erfüllt derzeit auch nach Ansicht vieler
Krankenkassen nicht sein Ziel, gleiche Chancen im Wettbewerb um eine
gute Gesundheitsversorgung sicherzustellen.

Huml verwies darauf, dass bis zum 30. September ein Sondergutachten
des Wissenschaftlichen Beirats zur Weiterentwicklung des
Risikostrukturausgleichs erstellt werden soll. «Klar ist schon jetzt,
dass wir mehr Transparenz bei den Verteilungswirkungen des
Risikostrukturausgleichs brauchen. Notwendig ist zudem die Einführung
eines Regionalfaktors, um die Benachteiligung von Hochlohn- und
Hochpreisregionen wie Bayern zu beenden», bekräftigte sie. «Es muss
künftig sichergestellt werden, dass bayerische Versichertengelder
auch den Menschen in Bayern ausreichend zugutekommen.»