Hilfen für das kranke Herz

Berlin (dpa) - Bei gesunden Erwachsenen schlägt das Herz im mittleren
Alter rund 100 Mal pro Minute. Dabei fließen fünf bis sechs Liter
Blut durch den Körper, um alle Organe mit Sauerstoff und Nähstoffen
zu versorgen. Ein schwer krankes Herz schafft nur noch zwei Liter pro
Minute. Das führt zu großer Luftnot und langfristig zu einer
unumkehrbaren Schädigung der Organe. Um das zu verhindern, gibt es
Hilfen. Eine Auswahl:

HERZSCHRITTMACHER: Er ist wie die Zündung beim Auto. Elektrische
Impulse des eingepflanzten Geräts regen das Herz zum regelmäßigen
Pumpen an.

STENT: Die Gefäßstütze aus einem Metallgeflecht hält ein verengtes

oder verschlossenes Herzkranzgefäß wieder offen.

BYPASS: Stark verengte oder verschlossene Herzkranzgefäße werden
durch eine Umleitung überbrückt, um die ausreichende Blutversorgung
des Herzmuskels wiederherzustellen.

UNTERSTÜTZUNGSPUMPE: Der künstliche Rotor übernimmt die Aufgabe einer

stark geschwächten Herzkammer, in der Regel der linken. Die Pumpe
kann pro Minute bis zu zehn Liter Blut durch den Körper schicken.

TOTALES KUNSTHERZ: Beim Einpflanzen wird das eigene Herz entfernt. In
Deutschland passiert das selten, zum Beispiel, wenn ein Tumor darin
wuchert. Ein Nachteil ist, dass die bisher zugelassenen
Konstruktionen mit Druckluft arbeiten und Patienten einen ständig
ratternden Kompressor mit sich herumtragen müssen.

TRANSPLANTATION: Durch den Mangel an Spenderorganen werden die
Wartezeiten auf ein Herz in Deutschland immer länger. Es besteht auch
die Gefahr einer Abstoßung des fremden Organs. Spenderorgane halten
nicht «ewig». Junge Menschen müssen manchmal mehrmals transplantiert

werden, vor allem, wenn das gespendete Herz von einem älteren
Menschen stammt.