Endometriose - Unterleibserkrankung bei Frauen Von Margret Scholtyssek, dpa

Der Tag der Endometriose soll die gynäkologische Krankheit bekannter
machen. Viele Frauen haben noch nie etwas davon gehört - was Ursache
für viel vermeidbares Leid sein kann.

Berlin (dpa) - Endometriose ist eine der häufigsten
Unterleibserkrankungen bei Frauen und eine wichtige Ursache für
Unfruchtbarkeit - trotzdem haben viele Menschen noch nie davon
gehört.

Worum geht es?

Endometriose ist eine gutartige Erkrankung. Dabei siedelt sich
Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutter im
Unterleib an. Die Wucherungen treten an Eierstöcken, Eileitern, Darm,
Blase oder Bauchfell auf, können aber im Prinzip auch an jeder
anderen Stelle des Körpers wachsen.

Was sind die Symptome?

Eine Endometriose muss keine Beschwerden verursachen. Bei manchen
Frauen ist sie eine chronische Erkrankung, die krampfartige Schmerzen
im Unterleib hervorruft. Häufig sind Schmerzen bei der
Periodenblutung oder beim Geschlechtsverkehr sowie Rückenschmerzen
und - seltener - Schmerzen beim Wasserlassen oder bei der
Darmentleerung. Typisch für Endometriose ist, dass die Beschwerden
mit dem Zyklus zunehmen und dann wieder abnehmen.

Woran liegt das?

Die Herde werden meist von den Hormonen des Monatszyklus'
beeinflusst. Wie in der Gebärmutter wird mit jedem Zyklus Schleimhaut
auf- und wieder abgebaut. Es kommt auch zu Blutungen in das
umliegende Gewebe. Die Folge sind Reizungen und Entzündungen, die
langfristig zu Verwachsungen führen können. Auch Zysten können sich
bilden. Wenn Eierstöcke oder Eileiter betroffen sind, kann das zu
Unfruchtbarkeit führen.

Wie sieht es mit der Diagnose aus?

Da es viele Ursachen für starke Unterleibsbeschwerden gibt, wird eine
Endometriose häufig nur durch Zufall entdeckt. Nach Angaben der
deutschen Endometriose-Vereinigung vergehen vom Auftreten der ersten
Symptome bis zur Diagnose durchschnittlich sechs Jahre - bei
unfruchtbaren Patientinnen drei Jahre, bei Schmerzpatientinnen bis zu
zehn Jahre.

Wie viele Frauen sind in Deutschland betroffen?

Etwa 7 bis 15 Prozent aller Frauen im geschlechtsreifen Alter leiden
nach Schätzungen an Endometriose. Die Angaben zur Zahl der Frauen,
die von der Erkrankung nichts merken, schwanken je nach Erhebung von
2 bis zu 50 Prozent, sagt das Institut für Qualität und
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Bei Frauen mit starken
Schmerzen bei der Regelblutung geht man demnach davon aus, dass 40
bis 60 Prozent von ihnen eine Endometriose haben. 20 bis 30 Prozent
ungewollt kinderlose Frauen könnten die Krankheit haben.

Wie wird behandelt?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Symptome zu behandeln. Sie
reichen von Schmerzmittel- und Hormontherapien bis zu Operationen.
Welche Behandlung in Frage kommt, hängt vom individuellen Fall ab.