Nashorn-Schmuggler wollen mit neuer Taktik Zoll und Polizei entgehen

Johannesburg (dpa) - Der illegale Nashorn-Handel in Afrika wandelt
sich einer Studie zufolge weg vom Export ganzer Hörner hin zum
Verschiffen kleinerer Produkte wie Schmuck, die vom Zoll nur schwer
erkannt werden können. In Südafrika, wo rund 80 Prozent der Nashörner

des Kontinents leben, gibt es immer mehr illegale Werkstätten, die
die Hörner vor dem Export nach Asien verarbeiten, wie die
Artenschutzorganisation Traffic zum Welt-Nashorn-Tag am Freitag
(22.9.) erklärte.

In Südafrika wurden innerhalb von zehn Jahren rund 7000 Nashörner von
Wilderern getötet, vor allem im Krüger-Nationalpark an der Grenze zu
Mosambik. Die Traffic-Studie stützt sich auf Daten von 456
Beschlagnahmungen von Horn und daraus hergestellten Produkten seit
2010. Seither seien weltweit schätzungsweise fünf Tonnen Horn
beschlagnahmt worden - Wilderer hätten aber etwa 37 Tonnen erbeutet.

Die Nachfrage nach Rhinozeros-Horn in Asien, vor allem in Vietnam und
China, hält weiter an. Dort wird es zu hohen Preisen zur Zierde
gekauft oder zur Verarbeitung zum Pulver für die traditionelle
chinesische Medizin, obwohl es keinerlei wissenschaftlichen Hinweise
für eine Wirksamkeit gibt. In Afrika gibt es Schätzungen zufolge nur
noch 20 000 bis 25 000 Breitmaul- und Spitzmaulnashörner.