Pfleger streiken in mehreren Städten

Berlin (dpa) - Zu wenig Personal und «permanente Überlastung»: We
nige
Tage vor der Bundestagswahl haben nach Gewerkschaftsangaben
mindestens 1000 Pflegekräfte ihren Unmut über die Situation in ihrem
Beruf kundgetan. Sie seien am Dienstag an mehreren Kliniken in
Deutschland einem Streikaufruf gefolgt, sagte eine Sprecherin der
Gewerkschaft Verdi. Betroffen waren demnach Krankenhäuser in Bayern,
Hessen, NRW, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Berlin.

Notdienstvereinbarungen sorgten nach Verdi-Angaben für geregelte
Abläufe. Am Uniklinikum Düsseldorf beklagte die Klinikleitung jedoch
«massive Beeinträchtigungen für die Patienten». Unter anderem seien

nicht dringend nötige Operationen verschoben worden.

Den Aufruf begründete Verdi damit, dass einige Arbeitgeber keine
Bereitschaft gezeigt hätten, Entlastung für die Beschäftigten zu
schaffen. Weitere Streik-Aktionen, auch in anderen Bundesländern,
seien nicht ausgeschlossen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem
die Verankerung von Mindestpersonalausstattungen im Tarifvertrag. 

Fachkräftemangel und Arbeitsbelastung in der Pflege sind zuletzt zu
einem Wahlkampfthema geworden. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz
versprach im Falle seines Wahlsiegs «einen Neustart in der Pflege» in
den ersten 100 Tagen der neuen Regierung. Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) betonte, sie halte eine bessere Bezahlung in dem Beruf
für unumgänglich. Verbesserungsbedarf sehe sie auch bei den
Personalschlüsseln.