DocMorris will an Apothekenautomaten festhalten

Frankfurt/Main (dpa) - Der Arznei-Versandhändler DocMorris will im
Streit um Apothekenautomaten nicht klein beigeben. Man werde einen
neuen Versuch unternehmen, sobald ein Fall in Baden-Würrtemberg
juristisch geklärt sei, teilte Walter Oberhänsli, Chef der Schweizer
Konzernmutter Zur Rose, der Deutschen Presse-Agentur mit. «Wir wollen
auch in strukturschwachen Gegenden Menschen mit Arzneien versorgen,
besonders wenn die Dorfapotheke - wie in Hüffenhardt - schließt»,
betonte er.

Im Juni hatte das Landgericht Mosbach vorläufig den Betrieb eines
Apothekenautomaten in Hüffenhardt untersagt. Dort verkaufte DocMorris
Medikamente, indem Mitarbeiter in den Niederlanden per Video berieten
und Arzneien per Knopfdruck freigaben. Das Gericht war dem Antrag von
Apotheken gefolgt, die das Gerät als wettbewerbswidrig ansahen.
DocMorris argumentiert, es gehe um legitimen Versandhandel.

Der Versandhändler habe beim Verwaltungsgericht in Karlsruhe Klage
gegen das Verbot erhoben, teilte Oberhänsli nun mit. In dem noch
laufenden Verfahren wolle man «elementare Rechtsfragen zu
alternativen und digitalen Versorgungskonzepten» klären lassen, die
für die Arzneimittelversorgung gerade in ländlichen Gebieten wichtig
seien.

Apothekenverbände wehren sich schon länger gegen Versandhändler. Sie

fordern ein Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Arzneien,
für das sich auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) stark

macht. Das Thema steht auch beim Deutschen Apothekertag, der an
diesem Mittwoch (13.9.) in Düsseldorf beginnt, auf der Agenda.