Urologen: Keine Sorge nach Studie über gesunkene Spermienzahl

Berlin (dpa) - Die laut einer Studie gesunkene Spermienanzahl
von Männern in westlichen Ländern ist aus Sicht der Deutschen
Gesellschaft für Urologie (DGU) kein Grund zur Beunruhigung. Man sehe
die Zeugungsfähigkeit in westlichen Industrienationen «nicht akut
gefährdet», teilte die DGU am Freitag mit. Sorgen müssten sich die

Männer nicht machen, erklärte die Fachärztin für Reproduktionsmediz
in
und Andrologie Sabine Kliesch. Die in der Studie gezeigten
Veränderungen lägen «alle in einem hochnormalen Bereich».

Forscher von der Hebrew University in Jerusalem hatten in dieser
Woche im Fachblatt «Human Reproduction Update» von einem Rückgang der

Spermienanzahl pro Milliliter Sperma bei Männern aus westlichen
Ländern berichtet - um 52,4 Prozent zwischen 1973 und 2011.

Nicht an der Studie beteiligte Experten hatten betont, dass anhand
der Daten offen bleibe, ob Männer wirklich unfruchtbarer geworden
sind. Zur Beweglichkeit der Spermien etwa gab es in der Studie keine
Daten. Für die Befruchtung einer Eizelle sei die Zahl
vorwärts-beweglicher Spermien aber entscheidender als die absolute
Anzahl, so DGU-Expertin Kliesch. Sie verweist auch darauf, dass die
Entwicklung teils auf verbesserte Messmethoden zurückgehen könnte.

Die DGU hält die Studie laut Mitteilung aber für ernstzunehmend,
unter Experten gelte sie als beste derzeit verfügbare Neuberechnung.
Es müsse untersucht werden, was hinter dem Spermienrückgang stecke
und was das für die Männergesundheit allgemein bedeute, hieß es.