Cholera breitet sich wegen Konflikten und Dürre aus

Genf (dpa) - Jemen, Südsudan, Somalia, Nigeria, Kenia: In den
vergangenen Monaten häufen sich Meldungen zu Cholera-Ausbrüchen
in Afrika und auf der Arabischen Halbinsel. Die Epidemien werden laut
Weltgesundheitsorganisation (WHO) von den Konflikten und der Dürre in
den betroffenen Ländern massiv begünstigt. «Der Erreger ist in diesen

Ländern vorhanden, die Situation macht es ihm unheimlich leicht, sich
zu verbreiten», sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier.

In Staaten wie dem Jemen, wo mit 360 000 Verdachtsfällen die Epidemie
besonders schlimm ist, aber auch im Südsudan oder Somalia seien die
hygienischen Bedingungen äußerst schlecht und das Gesundheitssystem
weitgehend zusammengebrochen. Auch in Nigeria, wo es aktuell laut
Behörden mehr als 1600 Verdachtsfälle und 17 Tote gibt, sei die
Situation schwierig.

Durch Bürgerkriege und Unruhen seien viele Menschen auf der Flucht,
die den Keim in sich trügen, ohne selbst krank zu werden, meinte
Lindmeier. Die Flüchtlingslager wie in Dadaab in Kenia, wo 250 000
Menschen hausen, würden daher medizinisch streng überwacht. Durch die
Dürre seien viele Menschen ohnehin geschwächt, sagte Lindmeier. Wenn
sie erkrankten, schwebten sie bald in akuter Lebensgefahr. Cholera
verursacht starken Durchfall und Erbrechen und ist besonders für
Kinder, Alte und Kranke gefährlich. Allein im Jemen sind bisher mehr
als 1800 Menschen an der Krankheit gestorben.