Psychiatrie in Oldenburger Gefängnis eröffnet

Oldenburg (dpa/lni) - Niedersachsens Justizministerin Antje
Niewisch-Lennartz hat in der Justizvollzugsanstalt Oldenburg eine
neue psychiatrische Abteilung eröffnet. Die Station mit 20 Plätzen
sei ein Meilenstein für die Versorgung der psychiatrisch erkrankten
Inhaftierten, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch. Studien
zufolge sind bis zu 20 Prozent aller Gefängnisinsassen psychisch
krank und benötigen eine Therapie. Nach Empfehlung einer 2013
eingesetzten Projektgruppe baut das Land die psychiatrische
Versorgung in den niedersächsischen Gefängnissen aus.

Im November soll in der Jugendanstalt Hameln eine Station mit bis zu
22 Behandlungsplätzen eröffnet werden. Bisher wurden seelisch kranke
Gefangene nur in der JVA Sehnde oder im Justizvollzugskrankenhaus der
JVA Lingen versorgt.

Die Einrichtung der Station in Oldenburg kostete 266 000 Euro.
Jährlich müssen rund 920 000 Euro für Personal aufgebracht werden.
Das Land stellt Psychiater ein und setzt auf die Weiterbildung von
Gefängnispersonal. In der Psychiatrie-Akademie Königslutter werden
dem Ministerium zufolge Justizbedienstete mit medizinischer
Ausbildung zu Fachkrankenpflegern für Psychiatrie weitergebildet.