Pflege-Mindestlohn steigt auf bis zu 11,35 Euro

Pflegerinnen und Pfleger werden vielerorts händeringend gesucht - ein
Schritt, um den Beruf attraktiver zu machen, ist eine bessere
Bezahlung. Zumindest der Mindestlohn steigt nun.

Berlin (dpa) - Der Mindestlohn für Pflegekräfte wird bis Anfang 2020
in mehreren Schritten auf 11,35 Euro pro Stunde im Westen und 10,85
Euro im Osten erhöht. Das geht aus einer Verordnung von
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) hervor, die am Mittwoch
das Bundeskabinett passieren soll und der Deutschen Presse-Agentur in
Berlin vorliegt. Die Dortmunder «Ruhr Nachrichten» hatten zuerst
darüber berichtet. Derzeit beträgt der Mindestlohn-Satz für
Pflegekräfte 10,20 Euro in Westdeutschland und 9,50 Euro im Osten.

Zum 1. Januar 2018 soll er auf 10,55 Euro (Westen) beziehungsweise
10,05 Euro (Osten) steigen. Die Lohnuntergrenze in der Pflege
betrifft rund 908 000 Beschäftigte. In Privathaushalten gilt der
Pflege-Mindestlohn jedoch nicht, sondern der allgemeine gesetzliche
Mindestlohn von deutschlandweit derzeit 8,84 pro Stunde.

Die Pflegekommission mit Vertretern der Arbeitgeber und -nehmer der
Pflegeeinrichtungen hatten sich bereits im April auf die Erhöhung
verständigt. Ihre Empfehlung wurde von Nahles per Verordnung
umgesetzt. Nun kommt noch die Befassung in der Ministerrunde.