Krebsmittel-Ermittlungen: Anklage gegen Apotheker erhoben

Essen (dpa/lnw) - Im Fall des mutmaßlichen Betruges mit zu schwach
dosierten Krebsmedikamenten hat die Staatsanwaltschaft Essen Anklage
gegen den tatverdächtigen Apotheker aus Bottrop erhoben. Ein Sprecher
des Landgerichts Essen bestätigte am Montag den Eingang der Klage am
vergangenen Freitag. Der Apotheker soll nach früheren Angaben der
Staatsanwaltschaft bei mehr als 50 000 Infusionen die Wirkstoffe zu
gering dosiert und Krankenkassen um 2,5 Millionen Euro betrogen
haben. Nach Überzeugung der Ermittler wurde dadurch die Qualität der
Präparate gravierend gemindert oder völlig aufgehoben. Der Mann sitzt
seit Ende November 2016 in Untersuchungshaft. Ermittelt wurde wegen
Abrechnungsbetrugs und Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz.
Landgericht und Staatsanwaltschaft Essen machten am Montag zunächst
keine näheren Angaben zum genauen Inhalt der Klage. Das
Recherchezentrum Correctiv hatte über die Anklageerhebung berichtet.