BGH überprüft Freispruch für Augsburger Laborarzt Schottdorf

Karlsruhe/Augsburg (dpa/lby) - Der aufsehenerregende Fall des
Augsburger Laborarztes Bernd Schottdorf landet am Mittwoch (12.00
Uhr) vor dem Bundesgerichtshof (BGH). Mit der Revision in Karlsruhe
versucht die Staatsanwaltschaft, an den Freisprüchen für den
77-Jährigen und seiner Ex-Frau Gabriele zu rütteln. Sie wirft dem
Paar Abrechnungsbetrug im großen Stil vor und führt seit Jahrzehnten
Ermittlungen. Das Landgericht Augsburg hatte die Schottdorfs im
Januar 2016 aber bereits zum zweiten Mal freigesprochen: Es gebe
keinerlei Beweise. Die Ankläger wollen dem Unternehmer nachweisen,
die Krankenkassen durch Einrichtung mehrerer scheinselbstständiger
Medizinlabors um 12,8 Millionen Euro betrogen zu haben.

Mit den Vorwürfen gegen Schottdorf und andere Mediziner hatte sich in
Bayern auch ein Untersuchungsausschuss des Landtags beschäftigt.
Dabei ging es um die Frage, ob frühere Betrugsermittlungen wegen
politischer Einflussnahme eingestellt wurden. (Az. 1 StR 535/16)