WHO: Masern führen in Europa weiterhin zu vielen Todesfällen

Kopenhagen (dpa) - Während mehrerer Masernausbrüche in Europa sind in
den vergangenen zwölf Monaten 35 Menschen gestorben. Das berichtete
das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Kopenhagen
am Dienstag. Der neueste Fall sei ein sechs Jahre alter Junge in
Italien, wo es bereits seit Juni vergangenen Jahres 3300 Masernfälle
gegeben habe.

Die bei weitem meisten Maserntoten gab es laut WHO mit 31 Opfern in
Rumänien. Dort zählte das nationale Gesundheitsamt von August 2016
bis Ende Juni 2017 über 7000 Fälle. In Italien gibt es laut WHO
insgesamt zwei Tote, in Deutschland und Portugal je einen. In
Deutschland war im Mai eine 37 Jahre alte Frau in Essen gestorben.

«Jeder Tod oder jede Behinderung die durch diese per Impfung
vorzubeugende Krankheit verursacht wird, ist eine unakzeptable
Tragödie», sagte WHO-Regionaldirektorin Zsuzsanna Jakab. Obwohl
Masern durch eine sichere und effektive Impfung zu verhindern sei,
sei es eine der führenden Todesursache bei Kindern weltweit. «Und
Europa ist leider nicht ausgeschlossen davon.»

Die WHO empfiehlt zwei Impfungen für jedes Kind. Erwachsene sollten
ihren Impfstatus prüfen lassen und gegebenenfalls zum Impfen gehen.
Zur WHO-Europaregion gehören 53 Länder vom Atlantik bis zum Pazifik,
darunter auch Russland und Turkmenistan.