PKV: Private Krankenversicherung derzeit in ruhigem Fahrwasser

Berlin (dpa) - Die Private Krankenversicherung (PKV) sieht sich
derzeit in einem eher ruhigen Fahrwasser. Das könnte sich allerdings
ändern, wenn sich nach der Bundestagswahl eine
Regierungskonstellation ergeben würde, die eine Bürgerversicherung
für alle anstrebe, machte der Vorsitzende des PKV-Verbandes, Uwe
Laue, am Donnerstag in Berlin am Rande der Jahrestagung deutlich.
SPD, Linke und Grünen wollen die Private Krankenversicherung
abschaffen und plädieren in unterschiedlichen Ausführungen für eine
gesetzliche Krankenversicherung für alle.

Nach Einschätzung Laues wird die Bürgerversicherung nicht - wie von
diesen Parteien erhofft - die Ärzte-Knappheit auf dem Lande beheben.
Es bestehe sogar die Gefahr, dass die Konzentration in Ballungsräumen
zunehme, weil die Ärzte auf dem Lande ohne Privatversicherte keine
auskömmlichen Einnahmen mehr hätten, argumentierte er.

Nach Laues Worten ist die PKV 2016 weiter gewachsen. Bei den
Zusatzversicherungen habe man - mit einem Plus von 1,3 Prozent -
knapp die 25-Millionen-Marke übersprungen. Bei den Vollversicherungen
sei das Jahr im Neugeschäft immerhin besser verlaufen als die Jahre
zuvor. Dort gebe es seit 2012 einen Rückgang der Versichertenzahlen
um insgesamt 2,3 Prozent. 2016 habe das Minus bei 0,2 Prozent
gelegen. Trotz anhaltender Niedrigzinsphase in Europa konnten die
Altersrückstellungen für die Versicherten im vergangenen Jahr um 13
Milliarden auf 233 Milliarden Euro aufgestockt worden, ein Plus von
5,9 Prozent.

Der PKV-Chef verwies auf eine Umfrage des Instituts für Demoskopie
Allensbach, wonach 86 Prozent der gesetzlich Versicherten das
Gesundheitssystem und die Gesundheitsversorgung in Deutschland als
gut oder sehr gut bewerteten. Bei den Privatversicherten seien es
sogar 91 Prozent.