USA erwarten Besucheransturm zur Sonnenfinsternis

Die Vorbereitung für die Totale Sonnenfinsternis in den USA laufen
auf Hochtouren. So viele Menschen wie nie zuvor dürften sie im August
erleben, live oder medial.

Washington (dpa) - Zur Totalen Sonnenfinsternis am 21. August in
Teilen der USA erwarten Fachleute einen riesigen Besucheransturm.
«Bitte fahren Sie nicht erst im letzten Moment los. Und campen Sie
nicht am Rand der Autobahn», warnte Martin Knopp von der Nationalen
Highway-Verwaltung am Mittwoch auf einer Pressekonferenz mit der
Nasa, der US-Umweltbehörde NOAA und anderen Institutionen in
Washington. Die Hoffnung aller: Die «Amerikanische Finsternis» soll
die Bevölkerung für die Wissenschaft begeistern.

In dem etwa 100 Kilometer breiten Streifen vom Nordwesten bis zum
Südosten der USA, in dem das Himmelsspektakel für jeweils wenige
Minuten zu sehen sein wird, leben zwölf Millionen Menschen. Weitere
200 Millionen sind laut Knopp nur eine Tagesreise entfernt. Auch 20
US-Nationalparks liegen in der Kernzone es Mondschattens. Viele
Städte haben Festivals geplant, Hotels sind teils schon seit Jahren
ausgebucht.

Die Vorbereitungen für die wissenschaftliche Beobachtung des
Schauspiels laufen auf Hochtouren. Die erste sich von Küste zu Küste
spannende totale Sonnenfinsternis seit 99 Jahren wird von elf
Satelliten, drei Flugzeugen und mehr als 50 Wetterballons beobachtet
und live gestreamt. Auch die Astronauten der Internationalen
Weltraumstation ISS nehmen teil. Hinzu kommen Tausende private
Teleskope am Boden, von denen viele zu einem Citizen-Science-Projekt
zusammengeschlossen sind.

Forschern geht es unter anderem darum, neue Erkenntnisse über
Veränderungen in der Atmosphäre und über die Sonnen-Corona zu
gewinnen. Von den Wetterballons aus wird auch die Form des
Mondschattens auf der Erde aufgezeichnet, die nicht rund, sondern
unregelmäßig ist. Außerdem sollen Auswirkungen der kurzfristigen
«Nacht am Tag» auf Tiere und Pflanzen untersucht werden.