Eine der ältesten Prothesen der Welt: Künstlicher Zeh aus Holz

Basel (dpa) - Dass eine Prothese gut sitzen und Tragekomfort bieten
sollte, wussten schon die alten Ägypter: Basler Forscher haben einen
fast 3000 Jahre alten Zeh aus Holz mit neuesten Methoden untersucht
und dem Kunsthandwerker Höchstnoten erteilt. «Der künstliche Zeh aus

dem frühen ersten Jahrtausend v. Chr. zeugt vom Geschick eines
Kunsthandwerkers, der mit der menschlichen Physiognomie bestens
vertraut war», berichtete die Universität Basel.

Der Holzzeh war demnach mit einem Gurtband am Fuß der Tochter eines
Priesters befestigt. Die Besitzerin müsse wohl viel Wert auf ein
natürliches Aussehen, Ästhetik und Tragekomfort gelegt haben, folgern
die Wissenschaftler um Andrea Loprieno-Gnirs und Susanne Bickel aus
Basel. Sie war auf einem Elitefriedhof begraben, der für eine dem
Königshaus nahestehende Oberschicht erbaut worden war. Das Gelände
befindet sich westlich von Luxor, dem früheren Theben. An den
Analysen waren auch Spezialisten der Universität Zürich und des
Ägyptischen Museums in Kairo beteiligt.