Studie: OPs wegen Rückenschmerzen im Südwesten vergleichsweise selten

Stuttgart (dpa/lsw) - Patienten mit Rückenschmerzen landen in
Baden-Württemberg seltener auf dem OP-Tisch als andernorts. Das zeigt
eine am Montag veröffentlichte Studie der Bertelsmann-Stiftung, die
auf Zahlen des Statistischen Bundesamts und eigenen Berechnungen
beruht. Wie in anderen Bundesländern gibt es im Südwesten je nach
Region Unterschiede, ob die Ärzte operieren oder eine andere
Behandlungsmethode wählen. Die Zahl der Rücken-Operationen im Kreis
Calw etwa hat sich zwischen 2007 und 2015 mehr als verdoppelt. Im
Kreis Ludwigsburg und in Heidelberg sank sie um mehr als 30 Prozent.


2015 zählten die Forscher bundesweit 611 000 Krankenhausaufenthalte
wegen Erkrankungen der Wirbelsäule und des Rückens. Das sind 154 000
Fälle mehr als 2007. Baden-Württemberg liegt mit 487 Aufenthalten je
100 000 Einwohner deutlich unter dem Bundesschnitt von 701.
Heidelberg hat mit 231 den deutschlandweit geringsten Wert.
Bundesweit nahm auch die Zahl der operativen Eingriffe zu: 2015 gab
es 772 000 Eingriffe wegen Rückenbeschwerden, 2007 waren es 452 000.

Die regionalen Unterschiede lassen sich den Forschern zufolge nur zu
einem kleinen Teil auf objektive Faktoren wie die Zahl der Orthopäden
vor Ort zurückführen. «Die Zunahme der Eingriffe und die regionalen
Unterschiede hängen auch mit den Vorlieben der ortsansässigen
Mediziner zusammen», sagte Eckhard Volbracht von der Stiftung.