Experten warnen: Schlafstörungen in Deutschland auf dem Vormarsch

Ulm (dpa) - Immer mehr Menschen in Deutschland leiden unter
Schlafstörungen. Die Folgen für die Betroffenen, aber auch für die
Allgemeinheit insgesamt, seien gravierend, warnt die Deutsche
Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM). Aus Anlass
des «Aktionstages für erholsamen Schlaf» am Mittwoch (21. Juni)
verweist die DGSM auf eine Erhebung der Krankenkasse DAK: Demnach
haben seit 2010 Schlafstörungen bei Berufstätigen im Alter zwischen
35 und 65 Jahren um 66 Prozent zugenommen. Vier von fünf
Arbeitnehmern fühlen sich derzeit betroffen.

Zu den gefährlichen unmittelbaren Folgen gehört laut DGSM der
Sekundenschlaf am Steuer. «Schläfrigkeit stellt eine häufigere
tödliche Unfallursache im Straßenverkehr dar als das Fahren unter
Alkohol», sagte DGSM-Vorstandsmitglied Hans-Günter Weeß vom
Interdisziplinären Schlafzentrum in Klingenmünster (Rheinland-Pfalz).

Nach Einschätzung von Professor Jörg Lindemann (45), Leiter des
Schlaflabors der Universität Ulm, trägt auch die Benutzung von
Tablets oder Smartphones nach dem Zubettgehen erheblich zu
Schlafproblemen und Tagesmüdigkeit bei. Laut DGSM zeigen Studien,
dass 45 Prozent der 11- bis 18-Jährigen ihr Smartphone auch im Bett
checken, davon 23 Prozent mehr als zehn Mal pro Nacht.