Landesweites Krebsregister soll bis Jahresende stehen

Erfurt (dpa/th) - Nach erheblicher Verzögerung soll das geplante
landesweite Krebsregister nun bis Ende dieses Jahres stehen. Den
Gesetzentwurf dazu hat das Gesundheitsministerium nach eigenen
Angaben am Dienstag ins Kabinett eingebracht. Bisher gibt es fünf
regionale Krebsregister im Freistaat an den Tumorzentren in Erfurt,
Jena, Suhl, Gera und Nordhausen. «Diese Strukturen werden erhalten»,
erklärte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). «Zukünftig
werden die Erkenntnisse der regionalen Register in einem Thüringer
Krebsregister zusammengeführt.»

Damit folgt Thüringen einer Vorgabe des Bundes. Das Register soll
alle wichtigen Daten etwa zu Diagnose, Therapie, Nachsorge und
Todesfällen sammeln und für Forschungsprojekte und der
Qualitätssicherung zur Verfügung stellen. Das diene dem Wohl der
Patienten, betonte Werner. In Thüringen erkranken jährlich rund
15 000 Menschen neu an Krebs.

Nach Angaben des Ministeriums wird der Aufbau des Registers 350 000
Euro kosten, die von der Deutschen Krebshilfe und dem Land finanziert
werden; die laufenden Kosten teilen sich künftig die Krankenkassen
(90 Prozent) und das Land (10 Prozent).