Imker kämpfen erfolgreich gegen Faulbrut bei Bienen

Wenn ein Bienenstock von der Amerikanischen Faulbrut betroffen ist,
kann das sein Todesurteil sein. Für Menschen ist die Bienenkrankheit
ungefährlich. Die Verbraucher können aber dazu beitragen, dass die
Bienen verschont bleiben.

Veitshöchheim (dpa/lby) - Deutschlands Imker kämpfen erfolgreich
gegen die Bienenseuche Amerikanische Faulbrut. «Deutschland ist
Musterschüler, weil wir bezogen auf die Bienenvölker den geringsten
Befall haben. Grund dafür ist unser gutes schnelles System gegen eine
Ausbreitung der bösartigen Krankheit», sagte der Bienenexperte Stefan
Berg von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau
(LWG) in Veitshöchheim (Kreis Würzburg) der Deutschen Presse-Agentur.

Die gefährliche Tierkrankheit ist meldepflichtig. In Bayern waren
zuletzt Imker in den Landkreisen Kitzingen, Würzburg, Nürnberg und
Bayreuth, Schwandorf, Traunstein und der Region Landshut betroffen.

Sobald ein Imker den Befall eines Bienenstocks meldet, wird in der
Region ein Sperrbezirk ausgewiesen und alle Imker müssen sich beim
zuständigen Veterinäramt melden. Es dürfen zudem keine Bienenvölker

aus dem Sperrbezirk heraus- oder in ihn hineingebracht werden. Waben
und Wachs sowie Futtervorräte dürfen nicht aus den Bienenbeständen
herausgeholt werden.

In Deutschland kommt die Faulbrut daher selten vor. «Sie tritt im
Ein-Prozent-Bereich auf», sagte Berg, Leiter des LWG-Fachzentrums für
Bienen. «In anderen Ländern hat die Krankheit allerdings eine ganz
andere Dimension. In Deutschland ist sie konstant da, nimmt aber
nicht zu.»

Die LWG hat 2016 mit dem Tiergesundheitsdienst Bayern eine
bayernweite Beobachtung gestartet, damit die Sporen schon frühzeitig
im Bienenstock erkannt werden können. So ist eine Sanierung der
Bienenstöcke möglich, bevor die Krankheit ausbricht.

Dabei geht es allerdings nicht um den Verbraucher, sondern um die
Bienen selbst. Für Menschen ist die Infektionskrankheit unbedenklich,
für Bienen dagegen tödlich, weil es keine Selbstheilung gibt. Das
Sporen bildende Bakterium befällt die Brut des Bienenstocks. Ohne
eine umfassende Sanierung ist die Bienenseuche das Todesurteil des
Stocks.

Hat ein Imker die Faulbrut auf seinem Stand, sagt das übrigens nichts
über die Sauberkeit oder seine Kompetenz aus. «Die Faulbrut kann den
Besten treffen», sagte Berg. Die Krankheit kann unbemerkt zwischen
den Völkern weitergeben werden.

Außerdem haben es auch die Verbraucher selbst in der Hand. Da in
Amerika nur die Bakterien mit Antibiotika bekämpft werden, bleiben
dort die Sporen im Honig. Sie werden durch das Medikament nicht
getötet. Kommen deutsche Bienen nun mit Honig aus Amerika in Kontakt
- über ein unverschlossenes, nicht ausgespültes Honigglas in einem
Glascontainer beispielsweise - stecken sie sich an, tragen die
gefährlichen Sporen in ihren Bienenstock und geben ihn so an die Brut
weiter.