Digitalgipfel in Ludwigshafen mit Schwerpunkt Gesundheit

«Vernetzt besser leben» - unter diesem Motto steht der Digitalgipfel
in Ludwigshafen. Bundeskanzlerin Merkel reist gleich mit mehreren
Ministern an. Es geht auch in diesem Jahr wieder um die Frage, wie
Deutschland im digitalen Wandel den Anschluss behält.

Berlin/Ludwigshafen (dpa) - Unter neuem Namen und mit dem Schwerpunkt
Gesundheit geht am Montag in Ludwigshafen der zweitägige
Digitalgipfel an den Start. Die elfte Ausgabe steht unter dem Motto
«Vernetzt besser leben». Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel
(CDU) haben sich auch zahlreiche Bundesminister angekündigt.

«In diesem Jahr steht die Digitalisierung des Gesundheitswesens im
Mittelpunkt», sagt Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des
Branchenverbands Bitkom. Schließlich habe das Thema eine starke
gesellschaftliche Bedeutung - auch vor dem Hintergrund der
demografischen Entwicklung. Andere Aspekte sind Cyber-Sicherheit,
Industrie 4.0, Smart Citys und die digitale Bildung.

Zum Auftakt am 12. Juni präsentiert sich die Rhein-Neckar-Region als
«Digitale Modellregion für Deutschland». Malu Dreyer (SPD),
Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, diskutiert mit den
Vize-Ministerpräsidenten von Hessen und Baden-Württemberg, Tarek
Al-Wazir (Grüne) und Thomas Strobl (CDU) über den Einsatz digitaler
Technologien bei der länderübergreifenden Zusammenarbeit.

Die Bundespolitik steht am zweiten Tag im Fokus. Erwartet werden
neben der Bundeskanzlerin auch Innenminister Thomas de Maizière,
Gesundheitsminister Hermann Gröhe und Forschungsministerin Johanna
Wanka (alle CDU) sowie Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und
Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD).

Neben den Foren in Ludwigshafen sind etwa 20 weitere Veranstaltungen
in der Region geplant. Am Montag geht es bei einer «Digital
Health»-Konferenz im benachbarten Mannheim um vernetzte
Gesundheitsregionen, Künstliche Intelligenz und Big Data, aber auch
um Fragen des Datenschutzes. Neben Ärzten und Wissenschaftlern kommen
auch IBM-Deutschland-Chefin Martina Koederitz, der Präsident des
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne
Schönbohm, und Ministerin Wanka.

Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) kürt am Montag den
Sieger des Wettbewerbs «Digitale Stadt». Im Rennen sind neben
Kaiserslautern auch Darmstadt, Heidelberg, Paderborn und Wolfsburg.

Die jährliche Veranstaltung, die den digitalen Standort Deutschland
stärken will, wird seit 2006 vom Bundeswirtschaftsministerium unter
dem Namen IT-Gipfel ausgerichtet. Da der digitale Wandel aber weit
mehr als die Telekommunikationstechnologie umfasst, wurde sie dieses
Jahr in Digital-Gipfel umbenannt.

Ein jüngst vom Bitkom veröffentliche Umfrage ergab, dass mehr als
jeder dritte Deutsche die Digitalisierung noch immer mit Skepsis
betrachtet. «Viele fühlen sich abgehängt von der digitalen
Transformation und sind verängstigt», sagte Bitkom-Chef Rohleder.
«Wir erwarten von der nächsten Bundesregierung, ganz egal wer sie
führt, dass sie Programme entwickelt, um diesen digitalen Graben zu
schließen.»