Ärzte fordern Ausbau der Medizin-Studienplätze

Freiburg (dpa) - Der Deutsche Ärztetag will durch einen Ausbau der
Studienplätze die medizinische Versorgung in Deutschland langfristig
sicherstellen. Bund und Länder müssten die Zahl der Plätze sofort um

mindestens zehn Prozent erhöhen und ausreichend finanzieren, forderte
die Ärzteschaft in einer am Donnerstag in Freiburg veröffentlichten
Mitteilung. Ansonsten werde der «Masterplan Medizinstudium 2020»
hinter den Erwartungen zurückbleiben. Mit ihm sollen Medizinstudenten
verstärkt für die Niederlassung als Landarzt gewonnen werden. Die
darin vorgesehene optionale Einführung einer Landarztquote lehnte der
Ärztetag hingegen ab. Eine Verpflichtung zur Landarzttätigkeit im
Tausch gegen einen Studienplatz mache die Hausarzttätigkeit nicht
attraktiver.

Überdies verlangte das Ärzteparlament eine Förderung der
gesundheitlichen Kompetenzen von Kindern- und Jugendlichen. «Kinder
und Jugendliche sollen körperliche und seelische Prozesse besser
verstehen und Kenntnisse sowie die Motivation zu einer
gesundheitsförderlichen Lebensführung erlernen», heißt es in einer

Entschließung. So sollen Gesundheitsthemen in die Ausbildung von
Lehrern und Erziehern sowie in die schulischen Lehrpläne aufgenommen
werden. Denkbar seien projektbezogener Unterricht, eigene
Unterrichtseinheiten sowie ein eigenes Schulfach «Gesundheit».

Außerdem will die Ärzteschaft die Kostenzuständigkeit für
Dolmetscherdienste bei medizinischen Behandlungen geklärt wissen. Der
Gesetzgeber müsse dafür eine Finanzierungsregelung in den
Pflichtleistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufnehmen.