Vier Grundschüler in Wiesbaden mit Tuberkulose infiziert

Wiesbaden (dpa/lhe) - An einer Grundschule in Wiesbaden haben sich
vier Kinder mit dem Tuberkulose-Erreger infiziert. Bei einem Mädchen
war im Februar eine offene Lungentuberkulose festgestellt worden, wie
die Leiterin des Wiesbadener Gesundheitsamts, Kaschlin Butt, am
Mittwoch sagte. Alle Schüler ihrer Jahrgangsstufe seien anschließend
getestet worden, die Krankheit sei aber keineswegs hochansteckend.
Bei drei Schülern sei der Test positiv ausgefallen. Sie würden jetzt
prophylaktisch mit einer Antibiotikakombination behandelt. Weil sie
nicht ansteckend seien, gingen sie wie gewohnt in den Unterricht und
der Schulbetrieb laufe ganz normal weiter. Der «Wiesbadener Kurier»
hatte zuvor darüber berichtet.

Nur bei einer offenen Tuberkulose sei eine Ansteckung möglich,
bestätigte Susanne Glasmacher, Sprecherin des Robert Koch-Instituts
in Berlin. «Kinder erkranken sehr viel seltener als Erwachsene»,
erklärte sie. Im Jahr 2015 hätten sich bundesweit rund 5800
Erwachsene und 196 Kinder mit dem Erreger infiziert. Bei etwa 75
Prozent sei es zu einer offenen Tuberkulose gekommen. Die Wiesbadener
Grundschülerin, bei der sich die Mitschüler ansteckten, hatte sich
laut Gesundheitsamt in den Herbstferien bei einem Urlaub im Ausland
infiziert. Die Tuberkulose blieb längere Zeit unentdeckt.