Sachsen will mehr Menschen für Organtransplantationen gewinnen

Dresden (dpa/sn) - Sachsens Regierung will mehr Menschen für eine
Organtransplantation gewinnen. Dem dient auch eine Gesetzesnovelle
zum Transplantationsgesetz, über die Gesundheitsministerin Barbara
Klepsch (CDU) am Dienstag nach der Kabinettssitzung informierte.
Demnach soll die Rolle der Transplantationsbeauftragten in den
Krankenhäusern gestärkt werden. Das neue Gesetz soll unter anderem
regeln, dass nur erfahrene Ärzte den Job übernehmen können und für

ihre Tätigkeit und Fortbildung auch ausreichend freigestellt werden.

«Organspende beginnt im Krankenhaus: Wenn dort potenzielle
Organspender nicht erkannt werden, gibt es keine Spenderorgane für
die - in vielen Fällen lebensrettende - Transplantation», sagte
Klepsch. Die Ministerin rechnet damit, dass bei einer immer älter
werdenden Bevölkerung auch der Bedarf an Spenderorganen nicht
nachlassen wird.

Das wird auch an aktuellen Zahlen deutlich. 2016 gab es in Sachsen 60
Organentnahmen. Bei den meisten Spendern werden mehrere Organe
entnommen. Zugleich warteten rund 500 Patienten auf eine
Transplantation. Bei Nieren gibt es Wartezeiten von bis zu sechs
Jahren.

In Sachsen wurden an 66 der insgesamt 78 Krankenhäuser Organe
entnommen. Mit 14,7 Organspenden auf eine Million Einwohner liegt
Sachsen über dem Bundesdurchschnitt (10,4), teilte Klepsch mit.