Stechmückenjäger: Waffen gegen Malaria werden zunehmend stumpf

Speyer (dpa/lrs) - Zum Welt-Malaria-Tag am Dienstag hat der
Stechmückenexperte Norbert Becker gefordert, den Kampf gegen die
vielfach tödliche Krankheit zu verstärken. «Unsere Waffen werden
zunehmend stumpf», sagte der Wissenschaftliche Direktor der
Kommunalen Aktionsbereitschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage
(Kabs/Speyer) der in Heidelberg erscheinenden «Rhein-Neckar-Zeitung».

Die Moskitos, die das Virus übertragen, würden zunehmend gegen die
chemischen Insektizide resistent. «Deshalb muss die Suche nach einem
Impfstoff weitergehen», forderte der Biologe. Dabei dürfe man auch
das Potenzial der Regenwälder als Genpool nicht unterschätzen. Das
Malaria-Mittel Artemisinin, das heute erfolgreich eingesetzt werde,
stamme aus der Beifuß-Pflanze. Auch das Wissen der Indios über
Heilmittel müsse angezapft werden. «Wir müssen jetzt alle Mittel in
die Waagschale werfen», sagte Becker. Er engagiert sich seit langem
beim Malaria-Programm der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Jährlich sterben rund 400 000 Menschen an der Malaria - laut WHO alle

zwei Minuten ein Kind. In Ghana, Kenia und Malawi soll der erste
Malaria-Impfstoff ab 2018 getestet werden. Becker erinnerte daran,
dass am Oberrhein sieben Mückenarten der Gattung Anopheles
theoretisch die Krankheit übertragen können.