Gegen Hausärztemangel: Rheinland-Pfalz hilft beim Wiedereinstieg

Mainz (dpa/lrs) - Mit einem neuen Programm für Hausärzte will die
rheinland-pfälzische Landesregierung dem drohenden Medizinermangel
auf dem Land entgegenwirken. Viele ausgebildete Ärzte trauten sich
zum Beispiel ihre Tätigkeit nach einer längeren Erziehungszeit nicht
oder nicht mehr zu, erklärte Gesundheitsministerin Sabine
Bätzing-Lichtenthäler (SPD) am Montag in Mainz. Sie sollten mit
Kursen fit gemacht werden. «Ziel des Kurses ist es, sie wieder mit
dem medizinischen Alltag vertraut zu machen und mögliche Hürden zum
Wiedereinstieg abzubauen.»

Die CDU-Fraktion im Landtag kritisierte den Vorstoß. Es fehle
weiterhin ein Gesamtkonzept, mit dem die ärztliche Versorgung
verbessert werden könne, sagte ihr gesundheitspolitischer Sprecher
Peter Enders. Er forderte weitere Schritte, unter anderem eine
Verbesserung der Studienbedingungen für angehende Mediziner.

Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung wird bis 2022 fast die
Hälfte der rund 7000 Ärzte und Psychotherapeuten in Rheinland-Pfalz
ausscheiden. Das Problem der Altersstruktur betrifft vor allem
Hausärzte. Der erste Kurs zum Wiedereinstieg kostet nach
Ministeriumsangaben 37 000 Euro, das Land unterstützt ihn mit 30 000
Euro. Abhängig vom Erfolg soll es weitere Kurse geben.