Weniger CO2, kein Glyphosat - BSR will umweltfreundlicher werden

Das Unkraut auf Berlins Gehwegen wird künftig per Hand gerupft - und
nicht mehr mit dem umstrittenen Glyphosat bekämpft. Damit reagiere
man auf die Verunsicherung in der Bevölkerung. Was heißt das für die

Gehwege?

Berlin (dpa/bb) - Weniger CO2-Ausstoß und eine umweltfreundlichere
Flotte - die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) und der Senat
haben ihre dritte Klimaschutzvereinbarung unterschrieben. Außerdem
kündigte die BSR am Donnerstag an, künftig freiwillig auf das
Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat zu verzichten.

Bisher sei das Mittel unter strengen Auflagen gegen auf Gehwegen
wachsende Wildkräuter eingesetzt worden, teilte eine BSR-Sprecherin
der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag mit. Glyphosat steht im
Verdacht, Krebs zu erregen. Die Risiken sind jedoch umstritten. Mit
der Entscheidung reagiere man auf die Verunsicherung der Berliner
Bevölkerung und der BSR-Mitarbeiter, erklärte die Sprecherin.

Das bedeute aber auch, dass Unkraut künftig per Hand und deshalb
nicht mehr so effektiv entfernt werden könne. «Wir werben parallel
dazu für mehr Toleranz bei etwas mehr Grün in der Stadt». Die
Wildkräuter nützen auch Insekten, vor allem Bienen. Bei wenig
genutzten Wegen stelle sich außerdem die Frage, warum diese überhaupt
gepflastert seien. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und
Klimaschutz prüfe derzeit, welche Flächen entsiegelt werden könnten.


Mit der Klimaschutzvereinbarung verpflichtet sich die BSR ihre Flotte
umweltfreundlicher zu machen. Die BSR-Chefin Tanja Wielgoß stellte
den E-Lasten-Roller vor, mit dem künftig in Berliner Parks Müll
eingesammelt werden soll. Außerdem soll bis 2025 der CO2-Ausstoß um
weitere 67 0000 Tonnen reduziert werden.