Forscher wollen von afrikanischen Heilern lernen

Halle (dpa/sa) - Wissenschaftler der Universität Halle wollen von
afrikanischen Heilern lernen und untersuchen dafür deren medizinisch
genutzte Pflanzen. Ein entsprechendes Projekt des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung habe ein Team mit Forschern
unterschiedlicher Fachrichtungen nun eingeworben, teilte die
Universität am Donnerstag in Halle mit. Untersucht werden sollen
Pflanzen aus Äthiopien, Botswana und Tansania. Ziel sei, Aids,
Tuberkulose und Wurmerkrankungen zu bekämpfen. Das Projekt werde vom
Bundesministerium über vier Jahre mit 800 000 Euro gefördert,
beteiligt seien auch Hochschulen und Unternehmen in Afrika.

«Wir wollen ökologisch gefährdete, therapeutisch wirksame und
kommerziell nutzbare Pflanzen zunächst identifizieren und schließlich
kultivieren», erklärte Projektleiter Peter Imming vom Institut für
Pharmazie der Uni Halle. «Unser Ziel ist, wissenschaftlich zu
begründen, welche Inhaltsstoffe für die Wirkung der Arzneipflanzen
verantwortlich sind.» Dazu sei auch das Leibniz-Institut für
Pflanzenbiochemie in Halle eingebunden.

Wenn sich die gewünschten Arzneipflanzen tatsächlich kultivieren
ließen, wollten die Wissenschaftler sie für den kommerziellen Anbau
in den afrikanischen Partnerländern empfehlen, hieß es weiter.