Kassenärzte: Rasche Abklärung von Notfällen entlastet Kliniken

Berlin (dpa) - Die Kassenärzte sehen in der seit 1. April geltenden
Neuregelung der Notfallversorgung eine Entlastung der Krankenhäuser
und Verbesserungen für die Patienten. Der Vorstandsvorsitzende der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, erläuterte
der Deutschen Presse-Agentur, wenn in einer ersten Abklärung
entschieden werden kann, ob ein Patienten auch ambulant von einem
niedergelassenen Arzt behandelt werden kann, entlaste das die
Notfallambulanzen. Die Ärzte dort hätten dann mehr Zeit für die
«echten» Notfälle.

Hintergrund ist, dass seit 1. April eine neue Regelung zum Notfall-
und Bereitschaftsdienst gilt. Besonders strittig ist die sogenannte
Abklärungspauschale. Dabei entscheidet ein Arzt, ob der
Notfallpatient zu einem niedergelassenen Arzt geschickt werden kann,
oder ob er weiter stationär im Krankenhaus behandelt werden muss. Die
Pauschale wird tagsüber mit 4,74 Euro honoriert und nachts mit 8,42
Euro.

Eigentlich sollte schon heute generell gelten, dass, wer kein Notfall
ist, zu einem niedergelassenen Arzt zur Behandlung geschickt wird.
«Für diese Abklärung hat es bisher keine Honorierung gegeben. Seit 1.

April ist dies anders. Nun gibt es für genau diese Abklärung eine
Honorierung», sagte Gassen. Es sei allerdings «Unsinn, wenn behauptet
wird, in zwei Minuten müssten alle medizinischen Entscheidungen
getroffen werden».