Rentenversicherung: Sozialwahl ist wichtig für Versicherte

Bald liegen sie wieder im Briefkasten, die roten Umschläge. Gut 51
Millionen Versicherte sind dieses Jahr zur Sozialwahl aufgerufen.
Doch was ist das eigentlich? Und wer wird da gewählt?

Berlin (dpa) - Die Deutsche Rentenversicherung Bund hat die
Versicherten aufgerufen, an der Sozialwahl 2017 teilzunehmen. «Es ist
gut, wenn die, die die Beiträge zahlen, also Versicherte und
Arbeitgeber, die Rentenversicherung gestalten und verwalten», sagte
Präsidentin Gundula Roßbach der Deutschen Presse-Agentur. «Die
Sozialwahl gibt die Chance, sich einzumischen, mitzureden und
mitzugestalten.»

An diesem Dienstag (12.00 Uhr) findet in Berlin die
Auftakt-Pressekonferenz zur Sozialwahl 2017 statt. Dieses Jahr haben
gut 51 Millionen Versicherte die Gelegenheit, die Selbstverwaltung
bei der Rentenversicherung sowie bei den Ersatzkrankenkassen Barmer,
TK, DAK-Gesundheit, KKH und hkk zu wählen. Die Sozialwahl ist eine
reine Briefwahl. Die Wahlberechtigten bekommen in diesen Tagen die
Unterlagen zugeschickt. Stichtag ist der 31. Mai.

Roßbach betonte die Bedeutung der Wahl: Für die Versicherten werde so
«sichergestellt, dass nicht der Staat, sondern die Betroffenen selbst
die Geschicke der Rentenversicherung lenken». Die gewählten Vertreter
könnten die Leistungen mitgestalten - etwa bei der Rehabilitation.
Die Selbstverwaltung kontrolliere zudem, dass sparsam mit den
Beiträgen von Versicherten und Arbeitgebern umgegangen werde. Die
Verwaltungskosten der Rentenversicherung seien «mit 1,3 Prozent der
Ausgaben extrem niedrig».

Die Selbstverwaltung stelle mehr als 2600 Versichertenberater, die
«notfalls auf Wunsch sogar zu den Versicherten nach Hause kommen».
2016 hätten sie mehr als eine Millionen Menschen beraten und mehr als
200 000 Rentenanträge aufgenommen.

Da die gesetzlichen Sozialversicherungen selbstverwaltet sind, haben
Versicherte und Rentner im Gegensatz zur privaten Versicherung ihre
eigenen Parlamente. Bei der Sozialwahl wählen Versicherte alle sechs
Jahre ihre Vertreter in diese Parlamente.

Roßbach trat dem Eindruck entgegen, die Sozialwahl werde kaum zur
Kenntnis genommen. Eine Wahlbeteiligung von rund 30 Prozent bei der
letzten Wahl sei im Vergleich zu manchen Kommunalwahlen ganz gut.
Und: «Wir wollen die Wahlbeteiligung bei dieser Sozialwahl steigern.»