Minister Schmidt dringt auf rasches Tabak-Werbeverbot

Berlin (dpa) - Ernährungsminister Christian Schmidt (CSU) hat den
Bundestag aufgerufen, den Widerstand gegen das von der Regierung
beschlossene Tabak-Werbeverbot aufzugeben. «Deutschland ist das
einzige Land in Europa, in dem Tabakwerbung im Außenbereich noch
erlaubt ist», sagte Schmidt den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
«Wir haben über 120 000 Tabak-Tote im Jahr und immense
gesundheitliche Folgekosten des Rauchens.»

Der Gesetzentwurf liege im Bundestag, so Schmidt: «Ich fordere alle
Fraktionen auf, sich noch vor der Bundestagswahl darauf zu
verständigen.» Ein baldiges Verbot von Tabakwerbung hatte jüngst auch

die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU),
gefordert.

Tabakwerbung erzeuge Sucht, betonte Schmidt. «Da gibt es für mich
auch keinen Unterschied zwischen Tabak und Cannabis.» Zum Schutz
gerade von Jugendlichen müsse klare Kante gezeigt werden. Der
Gesetzentwurf, den das Kabinett schon im April 2016 beschlossen hat,
ist bisher im Bundestag nicht zur Abstimmung gekommen. Grund ist der
Widerstand in Teilen der Unionsfraktion und der SPD.