Koalition weiter uneins bei Reform der Pflegeberufe

Berlin (dpa) - Die Koalition streitet weiter über die Reform der
Pflegeberufe. Eine kurzfristig anberaumte Pressekonferenz von
Vertretern der beiden Regierungsfraktionen in Berlin wurde am
Dienstag überraschend wieder abgesagt. Die Unionsfraktion hatte zuvor
einen Kompromiss angekündigt.

Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Georg Nüßlein,
trat dann alleine auf und sagte, er sei bis kurz vor Beginn des
Termins noch davon ausgegangen, dass Einigkeit herrsche.
Offensichtlich gebe es nun aber doch Unstimmigkeiten in der
SPD-Fraktion.

Nüßlein zufolge sah ein am Mittag vereinbarter und von den
Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder (CDU/CSU) und Thomas Oppermann
(SPD) unterstützter Kompromiss vor, dass die Ausbildung zur
Krankenpflege abgeschafft und durch eine generalistische
Pflegeausbildung ersetzt werden solle. Die Ausbildung zur Alten- oder
zur Kinderkrankenpflege solle erhalten bleiben und in Form einer
zweijährigen generalistischen Ausbildung sowie einem Jahr separater
Ausbildung fortentwickelt werden. Der Abschluss sollte dann
«Alternpfleger/in» oder «Kinderkrankenpfleger» lauten.