Psychische Krankheiten verursachen immer mehr Fehlzeiten

Mainz (dpa/lrs) - Psychische Erkrankungen sorgen Angaben der
Techniker Krankenkasse zufolge für immer mehr Krankheitstage im Job.
Die Zahl sei in den vergangenen zehn Jahren um 80 Prozent gestiegen,
teilte die Kasse am Dienstag unter Berufung auf Daten ihrer
Versicherten in Rheinland-Pfalz mit. 2006 seien es im Schnitt noch
1,5 Fehltage gewesen, 2016 bereits knapp 2,7 Fehltage. 2015 fehlten
Arbeitnehmer im Land sogar durchschnittlich 2,74 Tage wegen einer
psychischen Erkrankung.

Zu dem Anstieg trügen mehrere Faktoren bei, sagte der Leiter der
TK-Landesvertretung, Jörn Simon. Eine wichtige Rolle spiele der
demografische Wandel: «In unserer Gesellschaft leben immer mehr
ältere Menschen. Gerade sie sind häufig von Depressionen betroffen.
»

Nach Angaben der Krankenkasse AOK führen psychische Krankheiten vor
allem zu längeren Ausfallzeiten. Mit 24,1 Tagen je Fall dauerten sie
mehr als doppelt so lang wie der Durchschnitt (11,3), wie die AOK
nach einer Studie mit 500 000 Arbeitnehmern mitteilte.