Ägypten stoppt kostenfreies Schulessen nach Massenvergiftungen

Kairo (dpa) - Die ägyptische Regierung hat die Verteilung von
kostenfreien Mahlzeiten an öffentlichen Schulen ausgesetzt, nachdem
es in den vergangenen Tagen zu Massenvergiftungen gekommen war.
Bildungsminister Tarek Schauki sagte im ägyptischen Staatsfernsehen,
dass die Verteilung «bis auf weiteres» ausgesetzt werde. Ein
staatliches Komitee solle die Zwischenfälle untersuchen.

Am Mittwoch waren nach einem Bericht der staatlichen Zeitung
«Al-Ahram» mehr als 300 Schulkinder mit Anzeichen auf eine
Lebensmittelvergiftung in Krankenhäusern in Kairo, Suez und Assuan
behandelt worden. Die Kinder litten nach Angaben des
Gesundheitsministeriums unter Magenschmerzen, Erbrechen und Fieber.
Vergangene Woche waren bereits mehr als 3000 Schulkinder in der
südlichen Provinz Sauhadsch wegen Lebensmittelvergiftungen behandelt
worden.

Öffentliche Schulen in ländlichen und ärmeren Gegenden in Ägypten
geben kostenfreie Mahlzeiten an Schulkinder heraus. Kritiker sagen,
dass das Essen manchmal wegen schlechter Lagerung verderbe.