Rostocker Frauen mit Siemerling-Sozialpreis ausgezeichnet

Neubrandenburg (dpa/mv) - In Neubrandenburg ist am Montag der
Siemerling-Sozialpreis 2017 an zwei engagierte Frauen aus Rostock
verliehen worden. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung teilen
sich Elisabeth Lellbach und Dorothee Barndt. «Beide Frauen haben seit
Jahrzehnten ein herausragendes ehrenamtliches Engagement für die
Schwachen der Gesellschaft bewiesen», erklärte der Vorsitzende des
Neubrandenburger Dreikönigsvereins, Rainer Prachtl. «Ohne solche
Menschen wäre unsere Welt spürbar kälter», sagte Landtagspräsiden
tin
Sylvia Bretschneider (SPD) in ihrer Laudatio.

Symbol der Auszeichnung ist die Bronzeplastik «Das Lamm im offenen
Buch» von einem Franziskanerpater. Die Auszeichnung gilt als ältester
Sozialpreis Mecklenburg-Vorpommerns.

Die 80-jährige Lellbach aus einer katholischen Kirchengemeinde in
Rostock hatte schon in der DDR Frauen mit ungewollten Kindern, Alten
und Alkoholkranken geholfen. Zudem begleitete sie viele Sterbende in
der Hospizbewegung auf ihrem letzten Weg. Die 73 Jahre alte Barndt
engagiert sich über die Volkssolidarität seit Anfang der 1970er Jahre
in Rostock Lütten Klein für behinderte Kinder und Erwachsene. Nach
1990 habe sie sich um alleinerziehende Frauen, Obdachlose sowie die
ambulante Hospizarbeit in Rostock gekümmert, hieß es.

Der Siemerling-Sozialpreis geht an Menschen, die sich um kulturelle,
soziale und christlich-humanistische Werte verdient gemacht haben. Er
erinnert an die Familie Siemerling aus Neubrandenburg, die ab dem 18.
Jahrhundert als Apotheker, Ärzte und Kaufleute Gemeinwesen und
geistiges Leben förderten. Preisträger waren unter anderen
Landesrabbiner William Wolff und Ex-Landtagspräsident Hinrich
Kuessner (SPD).