Ermittlungen gegen Klinikum-Geschäftsführer dauern an

Bad Hersfeld/Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Ermittlungen gegen den
Geschäftsführer des Klinikums in Bad Hersfeld wegen mutmaßlichen
Abrechnungsbetrugs werden noch längere Zeit in Anspruch nehmen. «Wir
rechnen in diesem Jahr noch nicht mit einem Verfahrensabschluss»,
sagte Oberstaatsanwalt Alexander Badle von der Frankfurter
Generalstaatsanwaltschaft. Die Ermittlungen müsse man sich wie ein
Puzzle vorstellen. Es müssten einige Teile zusammengetragen werden,
bis sich ein Bild ergebe. Es fehlten noch zahlreiche Angaben zu
Abrechnungen und darüber, wer wann und wo damit befasst war.

Das Abrechnungswesen in Kliniken sei kompliziert und stelle eine
besondere Herausforderung für die Ermittler dar, sagte Badle. Sie
müssten feststellen, ob es Fehler gab, welche Qualität sie haben und
ob sie strafrechtlich relevant sind. Zur Summe des mutmaßlichen
Betrugs konnten noch keine Angaben gemacht werden. Es gehe um
Abrechnungen zwischen Januar 2010 und März 2015 von einer speziellen
Abteilung.

Das Ermittlungsverfahren wurde vor mehr als zwei Jahren Ende 2014
eingeleitet. Die Zentralstelle zur Bekämpfung von Vermögensstraftaten
und Korruption im Gesundheitswesen (ZBVKG) hatte im März 2015 die
Geschäftsräume der Klinikum Bad Hersfeld GmbH durchsucht. Ein nicht
genannter Anzeigenerstatter habe das Verfahren ins Rollen gebracht.