Bayerns Gesundheitsministerin gegen Bürgerversicherung

München/Berlin (dpa) - Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml
(CSU) lehnt Pläne der SPD für eine sogenannte Bürgerversicherung
strikt ab. Die Ministerin sagte der Nachrichtenagentur dpa: «Ich
warne davor, unser gut funktionierendes System mit hervorragender
medizinischer Versorgung in Frage zu stellen. Mit der von der SPD
propagierten Einheitsversicherung drohen längere Wartezeiten und eine
schlechtere medizinische Versorgung für alle. Vieles würde teurer,
aber nichts besser.»

Huml fügte hinzu: «Nicht nachvollziehbar ist insbesondere der Vorstoß

des stellvertretenden SPD-Fraktionschefs Karl Lauterbach zur
Abschaffung der Beamten-Beihilfe.» Derart ideologisch gefärbte
Forderungen gefährdeten ein bewährtes Versorgungssystem. «Gerade das

Nebeneinander von privater (PKV) und gesetzlicher Krankenversicherung
(GKV) sichert im Wettbewerb die derzeit hohe Versorgungsqualität.»

Sie bekräftigte ihre Forderung nach einer Reform der Finanzierung der
gesetzlichen Krankenkassen. «Wir brauchen effiziente Strukturen,
bürgernahe Versorgung sowie eine gerechte und nachhaltige
GKV-Finanzierung mit einem Regionalfaktor.»