Bayern bekommt zentrales Krebsregister

München (dpa/lby) - Ungeachtet der Kritik der Opposition hat die CSU
mit ihrer Stimmenmehrheit im Landtag das Gesetz für das bayernweite
Krebsregister verabschiedet. Es soll am 1. April in Kraft treten und
hat zum Ziel, alle Erkrankungen sowie ihre Behandlungen zentral zu
erfassen. «Mir ist bewusst, dass wir es mit äußerst sensiblen
Gesundheitsdaten zu tun haben. Deshalb haben wir dem Datenschutz hohe
Priorität eingeräumt», sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU)

am Mittwoch im Landtag. In Bayern gibt es bereits seit 1998
dezentrale Krebsregister in München, Regensburg, Bayreuth, Erlangen,
Würzburg und Augsburg - sie sollen auch künftig erhalten bleiben.

Nachdem der Bund bereits 2013 die gesetzliche Grundlage für
Krebsregister geschaffen hat, müssen nun die Länder bis 2018 die
Bedingungen schaffen. Das Krebsregister soll in der Nürnberger
Dienststelle des Landesamtes für Gesundheit und
Lebensmittelsicherheit (LGL) aufgebaut werden.

Die Opposition hatte unter anderem kritisch hinterfragt, ob es eine
Meldepflicht geben müsse sowie mehr Datenschutz eingefordert. Auch
seien bei der Erstellung des Gesetzes keine Stellungnahmen von
Experten - wie der Ärztekammer - eingeholt worden.