Wann eine Samenspende infrage kommt - Fragen und Antworten

München (dpa) - Bis zu 15 Prozent der Paare in Deutschland sind
ungewollt kinderlos. Ist der Mann schwer krank oder nicht
zeugungsfähig, können Samenbanken mitunter weiterhelfen. In
Deutschland gibt es nach Schätzungen rund 100 000 Menschen, die durch
eine Samenspende gezeugt wurden. Fragen und Antworten:

Warum werden Samenzellen eingefroren?

Zum einen geht es um Männer, die sich sterilisieren lassen wollen
oder schwer erkrankt sind - zum Beispiel an Hodenkrebs. Zum anderen
kaufen Mediziner auch Samen von freiwilligen Spendern. So können
Paare auch dann Nachwuchs bekommen, wenn der Mann nicht zeugungsfähig
ist oder eine Erbkrankheit hat, die nicht weitergegeben werden soll.

Wie läuft das Ganze technisch ab?

In der Regel werden die Samenspenden bei minus 196 Grad Celsius in
flüssigem Stickstoff gelagert, sie können damit über viele Jahre in
einen biologischen Ruhezustand versetzt werden. Nach dem Auftauen
kommt der Stoffwechsel wieder in Gang. Der Arzt überträgt den Samen
in die Gebärmutter, Medikamente lösen den Eisprung aus. Die Eizelle
kann aber auch außerhalb des Körpers befruchtet werden. Die Kosten
für das Einfrieren der Spermien liegen bei mehreren hundert Euro.
Auch die Lagerung muss Monat für Monat bezahlt werden.

Wie sind die Erfolgsaussichten?

Die Aussicht, durch eine Samenspende schwanger zu werden, liegt im
Durchschnitt bei etwa 16 bis 19 Prozent pro Versuch - allerdings nur
bei Frauen unter 40 Jahren und ohne Fruchtbarkeitsstörungen. In
höherem Alter sinken die Chancen deutlich.