Barmer: Kopfschmerzen quälen immer mehr junge Erwachsene

Berlin (dpa) - Fast zehn Prozent der Deutschen haben nach Angaben der
Krankenkasse Barmer im Jahr 2015 mindestens einmal an Kopfschmerzen
gelitten. Die Dunkelziffer dürfte noch höher liegen - und Medikamente
helfen hierbei nicht immer. Besonders auffällig: Immer mehr junge
Erwachsene trifft die Diagnose, wie aus dem am Montag vorgestellten
aktuellen Barmer Arztreport hervorgeht.

Im Zeitraum 2005 bis 2015 ist demnach der Anteil der 18- bis
27-Jährigen mit Kopfschmerzdiagnosen um 42 Prozent gestiegen.
Inzwischen seien 1,3 Millionen junge Erwachsene von einem ärztlich
diagnostizierten Pochen, Klopfen und Stechen im Kopf betroffen, 400
000 mehr als 2005. Am häufigsten seien Kopfschmerzen im Alter von 19
Jahren diagnostiziert worden.

Die Gründe seien noch nicht ganz klar, sagte Barmer-Chef Christoph
Straub. Der Anstieg könnte ein Beleg dafür sein, dass der Druck auf
die jungen Menschen zugenommen hat. Der Alltag könne für
Kopfschmerz-Patienten zur Qual werden. «Sport, Entspannungstechniken
oder eine gesunde Lebensführung könnten vielen Betroffenen aus der
Pillenfalle helfen», sagte Straub.

Eine Umfrage im Auftrag der Barmer vom Januar 2017 belege einen
bedenklichen Tablettenkonsum. Als Migränemittel würden fast
ausschließlich Mittel aus der Substanzgruppe der Triptane, vor allem
Sumatriptan, verordnet. «Sie gelten als Wundermittel für
Migränepatienten, können jedoch unerfreuliche Nebenwirkungen haben,
nämlich Kopfschmerzen», sagte er.