Merkel: Globaler Gesundheitsschutz bekämpft auch Fluchtursachen

Berlin (dpa) - Eine gute Gesundheitsversorgung für jedermann kann
nach Einschätzung der Bundeskanzlerin zur Reduzierung von
Fluchtbewegungen beitragen. «Wir Deutschen, das haben wir ja durch
die Flüchtlinge gesehen, haben immer ein Interesse daran, dass
Menschen anderswo vernünftig, gut leben können, um eben
Fluchtursachen zu bekämpfen», sagte Angela Merkel (CDU) in ihrem am
Samstag veröffentlichten Video-Podcast. «Und da fällt für mich die

Gesundheitsversorgung natürlich auch in dieses Gebiet.»

Das Thema Gesundheit bestimmt die Tagesordnung eines Internationalen
Deutschlandforums in der kommenden Woche im Kanzleramt (21. und 22.
Februar). Merkel erinnerte daran, dass in den Entwicklungszielen der
wichtigsten Industrienationen (G7) für 2030 das «sehr anspruchsvolle
Ziel» festgehalten sei, «dass jeder Bürger der Welt - egal welchen
Alters - ein Anrecht auf Gesundheitsversorgung hat». Deutschland
werde im Rahmen seiner G20-Präsidentschaft in diesem Jahr weitere
Mitstreiter suchen. Unter anderem geht es um die Entwicklung neuer
Impfstoffe, das gemeinsame Vorgehen bei länderübergreifender
Ausbreitung von Infektionskrankheiten und um eine Einschränkung des
Antibiotika-Einsatzes in der Landwirtschaft.

Das Internationale Deutschlandforum im Kanzleramt ist eine Plattform
für interdisziplinären und interkulturellen Dialog zu weltweit
relevanten Zukunftsfragen. Die Idee stammt nach Angaben der
Bundesregierung aus Diskussionen der Bundeskanzlerin mit Bürgern und
Experten über die Frage «Wie wollen wir in Zukunft leben?». Das
jüngste Forum hatte sich im Januar 2015 mit digitalen Innovationen
befasst.