Zeitung: 4500 Menschen mit HIV oder Hepatitis bei Polizei gespeichert

Osnabrück (dpa/lni) - Bei der niedersächsischen Polizei waren
im Januar laut einem Bericht der «Neuen Osnabrücker Zeitung»
(Mittwoch) knapp 4500 Menschen gespeichert, die mit HIV oder
Hepatitis B oder C infiziert sind. Nach Angaben des Innenministeriums
in Hannover seien es genau 4498. Ihre Erfassung soll die Beamten
schützen. Während einer Streifenfahrt etwa würde der Computer bei
einer Personenabfrage gegebenenfalls den Hinweis «Ansteckungsgefahr»
anzeigen, schreibt das Blatt.

Während ein Ministeriumssprecher solche Hinweise «zum Schutz von
Beamten und Dritten» für «nahezu unverzichtbar» erklärte, kritisi
erte
die Deutsche Aids-Hilfe die Praxis. Ihr Vorstandsmitglied Winfried
Holz sagte der Zeitung: «Menschen mit HIV oder Hepatitis werden durch
den Warnhinweis ANST stigmatisiert.» Er erzeuge nur eine
Scheinsicherheit, ohne den Schutz von Polizisten zu erhöhen.
Hilfreich wären dagegen «Informationen über das beste Vorgehen nach
einem eventuellen Infektionsrisiko».