Mortler für Cannabis als Medizin - aber gegen generelle Freigabe

Berlin (dpa) - Der Bundestag wird Cannabis voraussichtlich an diesem
Donnerstag als Medizin freigeben - ein Schritt zu einer Aufhebung des
allgemeinen Cannabisverbots soll dies laut der Drogenbeauftragten
Marlene Mortler aber nicht sein. Schwerkranken solle besserer Zugang
zu Cannabis gegeben werden, sagte die CSU-Politikerin am Montag beim
Besuch einer Palliativstation in Berlin. Aber eine Freigabe für den
Freizeitkonsum lehne sie ab. Mit steigender Verfügbarkeit würde nach
ihrer Ansicht auch der Konsum steigen.

An diesem Donnerstag will die Koalition im Bundestag einen
Gesetzentwurf verabschieden, der schwerkranken Menschen den Weg zu
dem Stoff auf Rezept ermöglichen soll. Die Kosten sollen von der
Krankenkasse übernommen werden. Das Gesetz werde voraussichtlich im
März in Kraft treten, sagte Mortler. «Cannabis als Medizin ist mit
Sicherheit kein Wundermittel», sagte sie, «aber jeder soll das Recht
haben, dass es bezahlt wird, wenn es hilft.»