Fast jedes vierte Schulkind in Mecklenburg-Vorpommern ist Allergiker

Berlin/Schwerin (dpa/mv) - 24 Prozent der Schüler in
Mecklenburg-Vorpommern leiden der AOK Nordost zufolge unter einer
Allergie - mehr als in Berlin. In den vergangenen zehn Jahren habe
die Häufigkeit von Allergien außerhalb der Ballungsräume zugenommen,

sagte der Geschäftsführer des Gesundheitswissenschaftlichen Instituts
der AOK Nordost, Thomas Zahn, am Mittwoch. Das Institut erstellt
derzeit einen ersten Kinderreport für die Region Berlin, Brandenburg

und Mecklenburg-Vorpommern. Dazu vergleicht es die ambulanten
Diagnosen von mehr als 125 000 Schulkindern im Alter von 6 bis 16
Jahren aus den drei Bundesländern in den Jahren 2006 und 2015.

Demnach sind in Mecklenburg-Vorpommern 24 Prozent der Schüler
Allergiker, in Brandenburg sind es 23 und in Berlin 22 Prozent. Seit
2006 ist der Anteil von Schülern mit Allergien in Mecklenburg-
Vorpommern um 3,2 Prozent, in Brandenburg um 0,8 Prozent gestiegen.
In Berlin sank der Anteil um 1,4 Prozent.  

Die häufigste Allergie ist demnach Neurodermitis, gefolgt vom
Heuschnupfen (allergische Rhinitis). In Mecklenburg-Vorpommern leiden
11,3 Prozent der Schüler unter Neurodermitis und 9,2 Prozent unter
Heuschnupfen. AOK-Vorstand Frank Michalak zufolge fehlt es in
Deutschland an Rücksichtnahme auf Allergiker. In Nachbarländern wie
Schweden sei man wesentlich weiter. Dort gebe es etwa spezielle
Regelungen, die Luftfilter vorschreiben und Duftstoffe in Schulen und
Krankenhäusern untersagen.