Staatsanwaltschaft prüft mögliches Verfahren gegen Chefarzt

Bamberg (dpa/lby) - Die Staatsanwaltschaft prüft, ob gegen den
suspendierten Chefarzt einer Bamberger Klinik ein
Ermittlungsverfahren eingeleitet wird. Damit sei noch nicht klar, ob
ein Anfangsverdacht gegen den Mann bestehe, sagte ein Sprecher der
Ermittlungsbehörde am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Die Sozialstiftung Bamberg, Träger der Klinik, hatte den leitenden
Mediziner freigestellt und ihm ein Hausverbot erteilt. Grund ist nach
Angaben vom Dienstag arbeitsrechtliches Fehlverhalten, das nichts mit
Patienten zu tun habe. Das Fehlverhalten habe der Mediziner gegenüber
weiblichen Betroffenen gezeigt. Genaueres gab der Klinikträger
vorerst nicht bekannt. Der freigestellte Chefarzt hatte seine
Kündigung am 31. Dezember eingereicht, zum 31. Januar endet das
Arbeitsverhältnis laut Sozialstiftung einvernehmlich.

In Bamberg hatte es bereits einen Skandal um einen ehemaligen
Chefarzt gegeben. Im Oktober war dieser wegen schwerer Vergewaltigung
und weiterer Vergehen zu sieben Jahren und neun Monaten Haft
verurteilt worden. Das Landgericht Bamberg sah es als erwiesen an,
dass der Mediziner zwölf Frauen - darunter Patientinnen - betäubt und
damit willenlos gemacht hatte. Seine Verteidiger legten allerdings
Revision ein, der Mann hatte die Vorwürfe stets bestritten.